korrespondenz.log
 
Dies ist ein begleitender, öffentlicher Weblog zu korrespondenz.biz, einem unregelmäßig erscheinenden Webmagazin zum Thema Medien und Interaktionen.

Rubriken hier: [Kommentare zu Korrespondenzen] --- [Internet] --- [Politik] --- [Technologie]


 
miðvikudagur, 11. ágúst 2004


Normalerweise nennt das der Volksmund "Abstimmung mit den Füßen". Und hier? Da es sonst ja keiner sagen will, frag' ich mal: Machen wir dicht? Oder Haben wir schon dicht gemacht? Vorsicht: "Keine Antwort wäre auch ne Antwort".



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þriðjudagur, 3. ágúst 2004


Wettbewerb macht schön


Erst durch Wettbewerb wird Schönheit richtig schön. Schöner kann Wettbewerb nicht sein. Wichtig ist, was hinten raus kommt. Mathieu von Rohr über The Swan.



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Populäre Technologiephantasien


Vgl. auch die Anmerkungen in Korr. Nr. 027 zu "Minority Report": ein Beitrag aus der Zeit zu den Robotervorstellungen in I, Robot.



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þriðjudagur, 27. júlí 2004


Stimmzentrierte Hörergemeinde und die Tendenz zur zentralen Beschallung


Was Medienwissenschaft alles kann und nicht unbedingt alles können muss, zeigt schön der Bericht zur kürzlich durchgeführten Tagung über "Megaphon und Mikrophon".



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mánudagur, 26. júlí 2004


Nochmalige


Aufforderung, die bereits angedachte "Kriminalkorrespondenz" zu schreiben: lesenswerter Artikel von Dominik Graf über das Genre des Polizeifilms.



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þriðjudagur, 20. júlí 2004


Vor der Kamera:


Die neue Korrespondenz 095 von tlr ist erschienen. Sie handelt von Überwachung, Kontrolle und Muxmäuschenstill.



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mánudagur, 19. júlí 2004


Artikel über den Boom des Weblogging sind natürlich gestrig. Dennoch nicht ganz uninteressant: ein Text von Petra Steinberger in der SZ über Weblogs als Mobilisierungsinstrument im amerikanischen Wahlkampf (hier). Darin ein Hinweis darauf, dass sich mittlerweile viele etablierten Journale und Zeitungen mit einem Weblog und ihrer diskutierfreudigen Leserschaft schmücken. Ähnliches gibt es doch auch in Deutschland - etwa bei der ZEIT? Kann da jemand etwas Fundiertes zu sagen: was passiert da? Was leisten diese Weblogs? Ist das der Anfang vom Marsch durch die Institutionen usf.



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fimmtudagur, 8. júlí 2004


Die neue Korrespondenz 094


Infoambiente (unfertig) ist soeben erschienen. Wie schon der Titel suggeriert, ist der Text nicht fertig. Er ist deshalb nur im HTML-Format und nicht im PDF erschienen. Sollte er noch fertig gemacht werden, dann wird sich das ändern. Der Autor allerdings empfindet einen gewissen Widerwillen, insbesondere gegen den dritten Teil ("Rauschen"), den er schon vom Titel her für katastrophal sloterdijksch hält. Unangenehm jedenfalls.



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Man kann auch mit internen Querverweisen das Weblog füllen: hier ein Beispiel.



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  • Testbild -

Hier muss mal jemand neuen Content einpflegen. Erziehungspause Erschmiehungspause.



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sunnudagur, 27. júní 2004


Reemtsma über den Unterschied zwischen Moral und Sitte. U.a. Leider keine Korrespondenz, aber überbrückend.



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föstudagur, 25. júní 2004


Nachtrag


Das in Korrespondenz 083a besprochene Buch, Gao Xingjians "Buch eines einsamen Menschens", ist jetzt bei Fischer erschienen.

Irgendwo habe ich auch eine Kritik gelesen, deren Tenor so ungefähr war "the worst of both worlds" (asiatische Geschwätzigkeit und europäischer Halbavantgardismus), und wo es als "mid-life-crisis"-Literatur bezeichnet wurde, aber die finde ich jetzt nicht mehr.



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laugardagur, 19. júní 2004


Ob wohl,


sollte die deutsche Nationalmannschaft durch viele Verletzte, Gelb-, Rot- oder sonstwie gesperrte arg dezimiert werden, irgendeine Zeitung auf die Idee kommen wird, die verbleibende Elf als Rudis Resterampe zu bezeichnen? Ich mahne jetzt schon, ohne dass es einen konkreten Anhaltspunkt dafür geben kann, dies sein zu lassen. Bitte.



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fimmtudagur, 10. júní 2004


Letztens im Fernsehn --


in einer Werbesendung -- unsere Autorin Hap konzentriert bei der Arbeit beobachtet. Respekt.



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Der derzeitige Herausgeber ...


... lässt alle gerade sein, unterbricht die Korrespondenz für einen Monat und nimmt Vaterschaftsurlaub. Im Juli geht es dann weiter.



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laugardagur, 5. júní 2004


Mediengeschichte


, mal ohne NS. Beiträge in der neuen Ausgabe von "Zeitgeschichte online", u.a. zum "Wunder von Bern" und der geplanten RAF-Ausstellung: hier.



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þriðjudagur, 1. júní 2004


+++++++ Ausstellung Steven Klein/Madonna +++++++

Vom 10. 6. bis 27. 6. zeigt das NRW-Forum Kultur und Wirtschaft 
ein rätselhaftes Gemeinschaftsprojekt zwischen Madonna und Steven Klein.

»X-STaTIC PRO=CeSS« ist ein Performance-Projekt, das Madonna 
und der New Yorker Modephotograph Steven Klein zusammen 
konzipiert und in Los Angeles als Photo- und Videoserie begonnen haben. 

X-STaTIC PRO=CeSS ist die Ouvertüre zu Madonnas Reinvention Tour, 
die am 24. Mai in Los Angeles startet. Ihre Bühnenshow beginnt mit 
einem Videoausschnitt aus diesem Gemeinschaftsprojekt.


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sunnudagur, 30. maí 2004


Die Medien mal wieder


Veranstaltungsreihe zum Thema "Macht"

Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg "Medien und kulturelle Kommunikation" SFB/FK 427 in Kooperation mit dem Literaturhaus Köln, Köln 29.06.2004-27.07.2004, Literaturhaus Köln, Im Mediapark 6

Macht ist eine alltägliche Größe und wir sind es gewohnt, Machtverhältnisse überall zu diagnostizieren, wenn man nur genauer hinschaut. Macht als die der anderen zu kritisieren, fällt leicht, ihren oft unauffälligen Reproduktionsmechanismen selbst zu entkommen, dagegen nicht. In diesem Sinne interessiert 'Macht' als eine Größe, deren kulturelle Rahmungen alles andere als bloße Trivialitäten darstellen.

[...]

29.6.04 Wo hört Europa auf? Politik und Wissenschaft der Grenzziehung

Diskutanten: Hans-Ulrich Wehler / Friedrich Balke Moderation: Walter van Rossum

Die Eröffnungsveranstaltung fragt nach dem Einsatz von kulturellem und historischem Wissen im Streit um die Grenzen Europas. Welchen Gebrauch kann und soll man unter den gegenwärtigen Bedingungen einer Erweiterung Europas von kulturellen Konzepten machen, die das Modell kommunitärer Zugehörigkeit bzw. die Annahme von imagined communities auf eine supranationale Ebene übertragen? Lässt sich Europa als 'aufgestockte Nation' (Jürgen Habermas) konzipieren? Ist eine 'legitime' Politik der kulturellen Abgrenzung nicht immer mit einer unerwünschten Politik der Ausgrenzung verbunden? Lässt sich überhaupt ein zwingender Zusammenhang zwischen Kultur und (kollektiver) Identitätsstiftung behaupten oder ist es nicht vielmehr einer Kultur eigen, wie man aus kultur- und medienwissenschaftlicher Sicht vermuten müsste, nicht mit sich identisch zu sein?

06.7.04 Medien und Populismus

Diskutanten: Harry Nutt / Jürgen Fohrmann Moderation: Arno Orzessek

Die Mitteilung soll ihren Empfänger erreichen: Wie viel geteiltes Wissen und wie viel gemutmaßtes Einverständnis setzt jeder Akt der Adressierung voraus? Und was charakterisiert in diesem Zusammenhang eine 'populistische Haltung'? Was ist überhaupt 'Populismus' und welche Kraft wird ihm zugemutet? Bedienung 'niederer Instinkte', vornehmlich (kerniger, kärntnerischer) 'Männertalk', 'Stammtisch'? Und/oder der Versuch einer Massenkommunikation, der es darum geht, in der zerstreuten Adressenlandschaft Markierungen vorzunehmen, ein Für und Wider zu erzeugen und damit Politik zu betreiben? Ist die Sicherung von Aufmerksamkeit an solche Markierungen gebunden und nimmt sie – auch in Demokratien – bewusst in Kauf, so zu vereinfachen oder so einzuheizen dass gleich losgeschlagen werden könnte? Wie funktioniert eine Nachricht, die auf Populismus zielt, und was für ein 'Volk' hat man dabei im Kopf? Wie verhält sich die Redundanz der Mitteilung (denn der Empfänger weiß ja schon alles) zur Lust auf Gewalt? Es soll um Stile des Populismus gehen und auch um die Frage, auf welch unter-schiedliche Weise sich in verschiedenen Medien Populismus in Szene setzen lässt.

13.7.04 Unsichtbare Mächte: Latenz und Paranoia

Diskutanten: N.N. / Brigitte Weingart Moderation: René Aguigah

Die gegenwärtige Debatte über den internationalen War against Terror und über innere Sicherheit wird beherrscht von Vorstellungen eines feindlichen Prinzips, das nicht von außen droht, sondern unbemerkt im Inneren aktiv ist. Ihre Verkörperung ist die Figur des "Schläfers", die – erst recht vor dem Hintergrund von drohendem Bioterrorismus – zusätzlich Bilder von Ansteckung, Infiltration und Unterwanderung ins Spiel bringt. Die Veranstaltung fragt deshalb nach der veränderten Beschaffenheit von Macht, die nicht nur als unsichtbar, sondern auch als allgegenwärtig, dezentralisiert und vielfältig gedacht wird (und zwar auf beiden Seiten: auf der offiziellen, 'staatstragenden' Seite wie auf der des 'Untergrunds'): Wie werden diese unsichtbaren Mächte in den Medien repräsentiert? Auf welche Weise greifen mediale Repräsentationen solcher Mächte auf die Zivilgesellschaft über, um sie an ihrer Selbstüberwachung zu beteiligen? Und inwiefern müssen Diskussionen über die (Un-) Sichtbarkeit von Andersheit wie die aktuelle Kopftuchdebatte als symbolische Ersatzhandlungen gelten, in denen die Ängste vor einer latenten Feindschaft mitverarbeitet werden?

20.7.04 Omnipotenz und neutralisierte Macht

Diskutanten: Christiane Funken / Lutz Ellrich Moderation: Jo Groebel

Im Kontext der Computertechnik entstanden extreme Vorstellungen von menschlicher Allmacht und Ohnmacht. Die frühen Mythen der KI (Minsky, Moravec) sind zwar ebenso verblasst wie die Ängste vor der totalen Herrschaft intelligenter Maschinen, aber neue Phantasmen einer biopolitisch kalkulierbaren Kopplung von Mensch und Rechner (Kurzweil) treten an ihre Stelle. Eine nüchterne, durch empirische Analysen gedeckte Bestandsaufnahme, die dem konkreten Nutzer- und Programmiererverhalten gilt, setzt andere Akzente. Hier sind die Spielräume und Begrenzungen problembezogenen Agierens von Bedeutung, das bei durchschnittlichen Anwendern Einstellungsmuster erzeugt, die deutlich von den Sichtweisen der Computerprofis abweichen. Während sich jene vom Einsatz der Maschine eine Steigerung ihrer subjektiven Verfügungsmacht versprechen, die allenfalls durch Störfälle und ‚Abstürze’ beeinträchtigt wird, kultivieren diese das Gefühl einer techno-basierten Neutralität, die sie nicht bloß über alle Streitereien zwischen verschiedenen sozialen Interessengruppen erhebt, sondern auch mit den nötigen Instrumenten versieht, Konflikte – seien sie latent oder manifest – durch die "Macht des Computers", der "die Ohnmacht der Vernunft" (Weizenbaum) wenigstens partiell kuriert, zu entschärfen.

27.7.04 Macht der Zahlen

Diskutanten: Jürgen Leinemann / Albrecht Müller Moderation: Irmela Schneider

"Und nun die neuesten Zahlen." Geschäftsklimaindex (95,3%), Tagesreichweite (14,8%), Sonntagsfrage (30,1%), Dax (3916)... Die einen hören dies wie eine Drohung, andere wie eine Verheißung, mehr und mehr wird die Zahl zum Licht im Dunkel von Hoffnung und Unsicherheiten: für Politiker und Analysten, für Manager und Journalisten. "Gibt es dazu Zahlen?" – heißt eine Schlüsselfrage der Macht, die Macht bleiben will. Der größtmögliche Erfolg durch die größtmögliche Zahl. Erfolg verspricht Macht. Und so wandelt sich die Macht der Zahl in Macht durch Zahlen. Vor allem zählt das Zählbare als das, was ist. Zahltag ist wie Wahltag. Angesichts solcher Zahlenseligkeit in Politik und Management, in Börse und Publizistik ist zu fragen: Woher kommt die Attraktivität, die Überzeugungskraft dieser überall gegenwärtigen Währung für fast alle Werte? Warum zählt (fast) nur noch, was man auch zählen kann? Was haben neue Zahlen, was alten Argumenten fehlt? Aber die Frage heißt auch: Was haben sie nicht und geben nur vor, es zu haben? Gibt es Macht auch jenseits des ermittelten Durchschnitts? Eine Macht jenseits der Macht durch Zahlen?

Homepage des SFB



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fimmtudagur, 27. maí 2004


als wir noch jung und wild waren (oder zumindest Leute, die wir kannten)


[sorry, ist jetzt eine Insider-Bemerkung, aber:] die Antifa-Arschloch von antville ist eindeutig molterhotblog. Which reminds me, man sollte mal den alten Helden der AA ein Blog anbieten für die sentimentalen Geschichten von früher. Wie z.B. M.O. schwerst betrunken "jetzt endlich mal die Polizeiwache angreifen" wollte, sich die Hasskappe überzog (falschrum, also blickdicht), gegen die Wand lief, und bewusstlos liegen blieb bis zum nächsten Morgen. Die guten alten Zeiten.



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sunnudagur, 23. maí 2004


Film und Politik


Alien 1, King Kong, ggf. auch Das Dschungelbuch:



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föstudagur, 21. maí 2004


Vor dem Spiel


Bayern gegen Freiburg, bei dem für Bayern ein Unentschieden genügt, um sich für die Champions-League-Teilnahme zu qualifizieren, fragt die Bild-Zeitung Franz Beckenbauer, was denn die Konsequenzen einer Niederlage für die Bayern-Spieler wären. Der antwortet: "Ist doch klar, dann werden einige enteiert." Natürlich. Blöde Frage.



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miðvikudagur, 19. maí 2004


Ungewollte Grobporigkeit


Jetzt: die Korrespondenz Nr. 093: ein neuer Text von hap, diesmal über Die Freundin.



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mánudagur, 17. maí 2004


Österreich, brut


Schön öfter wurde dem Institut, an dem ich beschäftigt bin, Post mit Collagen und Texten, die von Verfolgungswahn zeugen, zugeschickt. Meistens war diese Post anonym. Heute jedoch erreichte diese Einrichtung ein sehr langes, offenbar mit einer alten Schreibmaschine geschriebenes Fax. Darin fordert ein Herr Dr. Winfried Bergenbachner mit kollegialem Gruß auf, an Sammelklagen gegen Seethaler Helmut teilzunehmen:

AUCH SIE WURDEN DURCH
                UNERWÜNSCHTE FAXE MIT GEDICHTEN
belästigt.
bzw. DURCH UNERLAUBTES PLAKATIEREN VON ZETTELN
oder EINWERFEN DURCH FUGEN VON TÜREN
und  DURCHSCHIEBEN UNTER TÜREN
GESCHÄDIGT!

Es wird vermerkt, daß der Täter bei Behörden 
einschlägig hinlänglich bekannt ist und 
mit Inhalten - wie beiliegend - 
viele Firmen, Banken und Geschäfte großer Handelsketten
in mehren Ländern konfrontiert.

Die Rechtsabteilung des Dr. Burgenbachner habe mehrfach schon Anzeige gegen Seethaler Helmut erstattet. Das Institut an dem ich beschäftigt bin, möge diesem Beispiel folgen.

Ihre Daten wurden im Rahmen der Festnahme des Täters
bei seiner neuerlichen illegalen Kunstverbreitung
entlang der Wiener Ringstraße sichergestellt.
In einem Heft fanden sich tausende (!) Nummern, die der
Straftäter in letzter Zeit mit seinen Gedichten ge-
schädigt hat.
Da er bei Verhören jede Aussage verweigert, ist es 
hilfreich, wenn alle Betroffenen sich melden.
Es ist aber nun anzunehmen, daß mit diesem sträflichen
Unfug endlich Schluß gemacht wird und sowohl keine Gedichte
mehr per Fax verbreitet werden, als auch Wiens Straßen
endlich von solchen Verschmutzungen verschont bleiben.

Es folgen mehrere Zettel, auf denen steht: Wir stehen unter Konsumzwang, Konsum Süchtig Samma, Man kann alle/s ver/kaufen? u.s.w. Mehrfach angegeben ist die Adresse von Herrn Seethaler.

Es ist grandios, wie alte Österreicher ihre Freizeit gestalten. Gäbe es das Spam-Mail mit "Stop Spam" in der Betreff-Zeile noch nicht, der Dr. Bergenbachner würde es erfinden können. Gar nicht jedenfalls verwundert mich mehr, dass t0 mit ihren diversen Aktionen immer wieder durchschlagenden Erfolg haben.



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þriðjudagur, 11. maí 2004


Junk Mail


Eine neuere Strategie, mich zum Lesen eines Junk-Mail zu bewegen, besteht darin, das Mail wie folgt anfangen zu lassen:

Guten Tag :))
Fascism is capitalism plus murder.
Low rates on Software

...

Respekt, es hat geklappt. (Zum letzten Mal.)



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mánudagur, 10. maí 2004


Fußball


ist sicherlich nicht besonders wichtig. Ärgerlich ist es doch, dass man in einigen großen Zeitschriften vornehmlich seine Praktikanten über das Thema schreiben lässt. So derzeit im Spiegel, wo dem Tenor nach wiederholt wird, dass Bayern sich in der Meisterschaft wohl etwas weit aus dem Fenster gelehnt habe, das ewigen Setzen auf die Kraft der sogenannten Siegermentalität nicht mehr wirke, die sympathischem, schön spielenden Bremer es den lahmen, arroganten Bayern sowas von gezeigt haben und dass es mit den Bayern eh bergab gehe. Das ist nicht ganz falsch, es ist aber vor allem langweilig, weil es schonmal im Spiegel stand und auch im Express und in der Bild und der FAZ und überall und der Praktikant also nicht mehr als eine Paraphrase der Sportberichterstattung von Samstag bis Montag geschrieben hat.

Wiederholen wir: Hoeness hatte sich nach dem 6:0-Sieg von Bremen über Hamburg öffentlich aufgeregt. Er hatte sich beschwert, dies sei Wettbewerbsverzerrung, die Hamburger sollten gefälligst anständig Fußball spielen. Der HSV hat sich das zu Herzen genommen, an diesem Wochenende entsprechend besser gespielt und den VfB Stuttgart geschlagen. Stuttgart steht in der Tabelle kurz hinter Bayern. Hätte der VfB Stuttgart gegen den HSV gewonnen, dann stände er nur einen Punkt hinter Bayern und wäre ein ernsthafter Gegner im Wettbewerb um den 2. Tabellenplatz. Der 2. Tabellenplatz berechtigt, in der Champions-League zu spielen. Wer am Saisonende auf Platz 3 steht, muss sich noch für die Champions-League qualifizieren; es besteht das Risiko, dass er das nicht schafft. Für Bayern ist es wichtig, in der Champions-League (CL) zu spielen: Ein Verein, der nicht in der CL spielt, hat soviel weniger Einnahmen, dass er keine teuere Mannschaft finanzieren kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Verein jemals Erfolg hat und zu großen Einnahmen kommt, ist eher gering. Bremen, sehr schön, bestätigt dies als Ausnahme. Man sehe sich mal die europäischen Ligen an; es ist dort festzustellen, dass sich ein Unterschied zwischen reichen, gut und international spielenden und weniger reichen, schlechter und bloß national spielenden Vereinen befestigt. Ein Misserfolg, durch den die Teilnahme an der CL verwehrt wird, kann schnell zum dauerhaften Misserfolg führen.

Also: Des schlauen Hoeness Beschwerde ob des HSV-Spiels lässt sich auch so erklären, dass er nicht (vornehmlich) versuchte, Bremen einzuschüchtern, sondern den HSV zu mehr Leistung zu motivieren, ohne den VfB Stuttgart durch das Eingeständnis, dass dieser Verein es noch auf direktem Wege in die CL schaffen kann, aufzubauen. Verteidigung gegen Stuttgart durch einen Scheinangriff gegen Bremen: Ein Lehrstück aus dem chinesischen Listenkatalog. Stimmt das, war es so? Woher soll ich das wissen? Die Erklärung ist jedenfalls interessanter (näher an Ambler) als der Spiegel-Sermon.

Nochwas: Die Vereinsführung von Werder Bremen hat sich in dieser Saison durch ostentative Bescheidenheit und Ruhe ausgezeichnet, während der FC Bayern (wie üblich) gerne angeberisch aufgetreten ist und von seinem Willen zum Sieg und ähnlichem Scheiß herumgetönt hat. Derjenige, der die Prahl-Taktik am glaubwürdigsten vertritt und sie regelrecht verinnerlicht zu haben scheint, ist Oliver Kahn. Ich glaube, er glaubt, was er sagt. Wenn das Gerede von der Siegermentalität nicht mehr wirkt, dann sollte man es lassen. Ich bezweifle, dass Kahn es lassen kann. Nun soll er eigentlich nach seiner aktiven Fußballer-Laufbahn ins Management des FC Bayern Müchen einsteigen. Jemand, der eine nicht mehr wirksame Strategie nicht wechseln kann, ist weder als Manager noch als Spielführer geeignet. Schafft man es beim FC Bayern, Kahn abzusetzen und zwar ohne ihn ins Management zu verschieben? Auch das bezweifle ich: Hoeness hat Skrupel.



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miðvikudagur, 5. maí 2004


Unterm Bayerkreuz


nochmal Nachtrag zum 1. Mai, nun drei frische Texte von mhs aus der Arbeits-, abseits der Unternehmensberatungswelt. Sie beschließen unsere kleine Serie (086/090/091) zur Literatur der Arbeitswelt.



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þriðjudagur, 4. maí 2004


Planungssicherheit


Ein Nachtrag zum "Tag der Arbeit", Korrespondenz Nr. 91 von tlr



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miðvikudagur, 28. apríl 2004


Wir schon


Korrespondenz Nr. 090 zur Rezeption des neuen Buches von Kathrin Röggla, Wir schlafen nicht.



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föstudagur, 23. apríl 2004


Überwachung von oben für Bewegungen von unten!


S-77CCR ist ein taktisches urbanes 
Gegenüberwachungssystem für bodengelenkte UAV
(unbemannte Luftfahrzeuge) sowie Flugroboter und dient 
der Beobachtung des öffentlichen Raumes.

[...]

Mit bodengelenkten unbemannten Luftfahrzeugen, die 
Videoaufnahmen und GIS-Kartierungen an portable 
Funkcomputer übertragen, verfügt die Zivilgesellschaft 
nun endlich über den Informationsvorsprung der 
Geheimdienste, der Armee oder der Polizei.

[...]

Das S-77CCR Konsortium hat Wien für den ersten 
Probeeinsatz seines luftgestützten öffentlichen 
Nachrichten- und Aufklärungsdienstes ausgewählt und 
wird die erste einsatzfähige taktische 
Kommandozentrale auf einem Platz im historischen 
Stadtzentrum errichten.

[...]

So manche Stirn wird sich beim Anblick eines 
ultramodernen Funkturmes, der sich wie ein gestreckter 
Mittelfinger vom historischen Karlsplatz abhebt, in Falten 
legen.

s-77ccr.org



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miðvikudagur, 21. apríl 2004


Was ich z.B. an Frankfurt so schätze:


Gestern durfte ich mal wieder nach Frankfurt fahren. Kurz vor der Stadt, die Skyline im Blick, meldete HR3 (3?) brandaktuell, dass gerade an einer Ample zwei Golffahrer aufeinander losgegangen seien. Der eine habe den anderen mit einem Samurai-Schwert angegriffen, der andere habe den Angreifer aber mit seinem Kampfhund vertreiben können. (Ich bin übrigens gegen eine Legalisierung von Schusswaffen.)



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