Stadtplanung: hcs, 15. október 2004 kl. 11:57:35 CEST
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| Public Netbase: Bis auf weiteres geschlossen!
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| Defizitentwicklung erzwingt vorläufige Stilllegung
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"Seit Jahren ist Public Netbase weit unter dem institutionellen Bedarf
finanziert. Die Situation hat sich so dramatisch verschärft, dass wir ab
sofort schwerwiegende Notmaßnahmen einleiten müssen!" In einem
Pressegespräch gab die renommierte Wiener Netzkultur-Plattform heute
bekannt, dass wichtige Funktionen bis auf weiteres nicht mehr
fortgeführt werden können.
"Wir sind gezwungen, das gesamte technische Team aufzulösen", erklärte
Public Netbase-Leiter Konrad Becker. Dies hat zur Folge, dass ab 1.
November über tausend Mitglieder, Personen, Projekte und Vereine ihre
Mail- und Webservices verlieren. Zudem werden alle Workshop-Angebote mit
sofortiger Wirkung ausgesetzt. "Dieser Schritt ist gerade deshalb sehr
schmerzhaft", so Becker, "weil Public Netbase Services und Infastruktur
vor allem Projekten zur Verfügung gestellt hat, deren sehr spezifische
Bedürfnisse weder von kommerziellen Providern noch von öffentlichen
Einrichtungen abgedeckt werden."
Public Netbase hat einer Vielzahl von Kunst- und Kulturschaffenden sowie
zahlreichen Jugendlichen einen öffentlichen Raum geboten, die in Wien
keine ausreichenden Angebote vorfinden. Der Stadt geht damit nicht nur
ein stark frequentierter Ort für eine neue Medienpraxis und einen
anderen Umgang mit Kunst und Kultur verloren, sondern auch ein wichtiger
Anknüpfungspunkt für eine internationale Szene.
"Mit jedem Tag der einstweiligen Stilllegung dieses weit über Österreich
hinaus erfolgreichen Projekts gehen wertvolle Kompetenzen und langjährig
erarbeitetes Know-how verloren", betont Konrad Becker. Aus diesem Grunde
appelliert er an die Wiener Stadtregierung, an ihrem ambitionierten Ziel
im Zukunftsprogramm "Visionen 2010" festzuhalten und die Stadt zu einem
weltweiten Aushängeschild einer "neuen Netzkultur" zu machen. Den
besonderen Anforderungen einer modernen Stadtgesellschaft im
Informationszeitalter Rechnung zu tragen, ist auch im Hinblick auf die
kultur- und demokratiefeindliche Politik der national-konservativen
Bundsregierung dringend geboten: "Wir hoffen, dass der Triumph der
blau-schwarzen Kulturpolitik, diese kritische Netzkultur-Institution
vorläufig zum Schweigen gebracht zu haben, nicht schon im Jahr 2005 ein
endgültiger ist", so Becker abschließend.
Weitere Informationen:
http://www.t0.or.at/t0/standby/t0press151004.pdf
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Stadtplanung: hcs, 23. apríl 2004 kl. 15:11:58 CEST
Überwachung von oben für Bewegungen von unten!
S-77CCR ist ein taktisches urbanes
Gegenüberwachungssystem für bodengelenkte UAV
(unbemannte Luftfahrzeuge) sowie Flugroboter und dient
der Beobachtung des öffentlichen Raumes.
[...]
Mit bodengelenkten unbemannten Luftfahrzeugen, die
Videoaufnahmen und GIS-Kartierungen an portable
Funkcomputer übertragen, verfügt die Zivilgesellschaft
nun endlich über den Informationsvorsprung der
Geheimdienste, der Armee oder der Polizei.
[...]
Das S-77CCR Konsortium hat Wien für den ersten
Probeeinsatz seines luftgestützten öffentlichen
Nachrichten- und Aufklärungsdienstes ausgewählt und
wird die erste einsatzfähige taktische
Kommandozentrale auf einem Platz im historischen
Stadtzentrum errichten.
[...]
So manche Stirn wird sich beim Anblick eines
ultramodernen Funkturmes, der sich wie ein gestreckter
Mittelfinger vom historischen Karlsplatz abhebt, in Falten
legen.
s-77ccr.org
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Stadtplanung: hcs, 25. mars 2004 kl. 22:08:25 CET
Folgendes Email kam bei mir an:
"Butoh-Tanz der Dunkelheit". Letzte Ausstellung der ifa-Galerie Bonn
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie gerne auf unsere kommende Ausstellung "Butoh-Tanz der
Dunkelheit" aufmerksam machen. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Tänzer
und Butoh-Begründer Tatsumi Hijikata
"Butoh" wird die letzte Ausstellung der ifa-Galerie Bonn sein. Aufgrund von
Haushaltsmittelkürzungen wird der Betrieb Mitte des Jahres nach 24 Jahren
eingestellt.
Im Anhang finden Sie unsere Einladung sowie den Pressetext zur Ausstellung
"Butoh". Bitte beachten Sie auch unser umfangreiches Rahmenprogramm.
Wir würden uns sehr freuen, Sie zur Eröffnung am 6. April 2004 um 20 Uhr
und/oder einem anderen Tag der Ausstellung begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
das ifa-Team
ifa-Galerie Bonn
Museumeile
Willy-Brandt-Allee 9
53113 Bonn
Schade, denke ich, was wird nicht alles gestrichen, gekürzt und entfernt. Miserabel. Nachdem ich allerdings festgestellt habe, dass die Rezipientenzeile des Email ("An: ...") gerade einmal 27 Adressen umfasst, darunter auch den Tageskalender der Kölner Stadtrevue, meine ich, dass die Streichung so schlimm nicht sein kann: Da geht ja eh kaum einer hin. Und dann denke ich: Ins Theater und die Oper gehen -- relativ zu den Kosten, die diese Einrichtungen verursachen -- auch nur relativ wenig Leute, wahrscheinlich sogar -- relativ -- noch weniger. Hier liegt klarerweise ein Vorteil des Krieges: Wenn da keiner hingeht, dann kostet er auch nichts.
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Stadtplanung: das, 6. mars 2004 kl. 22:34:55 CET
Sehr hübsch: ni9e.com. (Via etc.pp..)
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: hcs, 6. janúar 2004 kl. 15:40:08 CET
Planschrank Moskau - ifa-Galerie Bonn
Moskau veränderte sich im 20. Jahrhundert von einer mittelalterlich
geprägten Stadtanlage in eine expandierende Metropole und war seit
1917 Schauplatz und Laboratorium einer politischen wie kulturellen
Avantgarde. 1918 erhielt die Stadt an der Krim ihren Hauptstadtstatus
zurück, den sie zwei Jahrhunderte zuvor an das neu gegründete St.
Petersburg verloren hatte. In Zeiten des Stalinismus und des
Sowjetstaates wurde Moskau umfassenden städtebaulichen Eingriffen
unterzogen, die das Stadtbild noch heute prägen. In jüngster Zeit hat
sich die Stadt zur postsowjetischen Mega-Immobilie schlechthin
entwickelt.
Die von dem russischen Architekten Sergei Tchoban entwickelte
Ausstellung ‚PLANSCHRANK MOSKAU - ORTE EINER HAUPTSTADT' gibt einen
umfassenden Einblick in die historische und gegenwärtige
Stadtentwicklung Moskaus. Die weitreichenden Veränderungen, denen
diese Stadt im Laufe des 20. Jahrhunderts unterworfen war, werden
anhand von fünf signifikanten Architekturensembles präsentiert: dem
Puschkinplatz, den Vierteln Ochotnij Rjad und Zarjadje, der
Krimuferstraße sowie der Staatlichen Moskauer Universität auf den
Worobjower Bergen. Stadtpläne, Entwürfe, Zeichnungen und Fotos
gebauter und nicht realisierter, vergessener und zu Klassikern
gewordener Projekte dokumentieren die städtebaulichen Entwicklungen
dieser Orte.
Darüber hinaus greift die Ausstellung aktuelle Diskussionspunkte im
Umfeld von Stadtentwicklung und Stadtplanung auf und gibt dem
Besucher die Möglichkeit, sich dieses Themenfeld mit dem für die
Ausstellung aufbereiteten Material zu erschließen.
Ergänzt wird das Projekt durch Architekturreportagen von Moskauer und
Berliner Fotografen. Diese zeigen das städtische Leben aus einer
ungewöhnlichen Perspektive und demonstrieren den Dialog zwischen den
Bewohnern und ihrer architektonischen Umgebung. Gezeigt werden
Fotografien von Volker Kreidler (Konstruktivismus in Moskau,
Öffnungen), Aleksei Narodizkij (Plattenbauten, Kirchen in Moskau) und
Andrei Jagubskij (Hochhäuser, Neuer Klassizismus).
Ausstellungsdauer: 21. Januar - 21. März 2004
Ausstellungseröffnung: Dienstag, 20. Januar 2004, 20 Uhr
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