Mit dem Ohr wie immer am Puls der Zeit habe ich einen neuen Trend ausgemacht, der wie alle Trends einen englischen Namen braucht: Data-Intensive Art Reviewing. Seine Fr"uhformen sind in Angabe von ``Box-Office''-Einnahmen in Filmkritiken zu finden, im weiteren Verlauf auch in der Substitution von letzterer durch ersteres. In letzter Zeit dringt "Ahnliches in die Literaturkritik vor, erm"oglicht durch zus"atzliches, feineres Instrumentarium wie z.B. den Verkaufsisten bei Amazon, und, ganz besonders sch"on, den Kundenkommentaren dort. Ein k"urzliches Beispiel --- der Unterart `data-intensive comparative literature reviewing' --- erkl"arte mir, dass sich das besprochene Buch auf Platz 1 befinde, und "uber 800 Kritiken versammelt habe, wohingegen Proust z.B. auf Platz 7450 d"umple, und nur 10 Kommentare sein eigen nenne.

F"ur die Linguisten unter uns d"urfte das bekannt erscheinen: warum Grammatik machen, wenn doch grosses Korpus da ist? Ich stimme zu, und werde ab jetzt nur noch Filme sehen und B"ucher lesen, die mehr als 100 Kommentare bei imdb bzw. amazon angezogen haben.

"Get more from life" (Mobilität (1/2) ist da: [HTML] [PDF]

"Verwehter" in Österreich

Der stellvertretende Vorsitzende der österreichischen Freiheitlichen und Zweite Nationalratspräsident, Thomas Prinzhorn, hat am Mittwoch richtiggestellt, dass der Kärntner Landeshauptmann Haider den in das Lager Schüssels übergelaufenen Finanzminister Grasser am Vortag nicht als "Verräter", sondern mit dem Wort "Verwehter" bezeichnet habe. Sämtliche Medien des Landes sind demnach einem Hörfehler zum Opfer gefallen, ebenso die NZZ. Die Wortschöpfung "Verwehter" erinnert an jene nicht minder originelle Kreation des Wiener FPÖ-Obmanns Hilmar Kabas, der im Frühling 2000 das Staatsoberhaupt, Bundespräsident Klestil, im Nachhinein nicht als "Lump" beschimpft, sondern lediglich "Dump" oder "Hump" genannt haben will.

... Link

misc: Schmitz, 30. október 2002 kl. 12:08:14 CET

Nachtrag zu Däubler-Gmelin

Im Konkret wird ein Bericht des Korrepondenten der Roten Fahne über Däubler-Gmelins Bush-Hitler-Vergleich zitiert: In einem Beitrag wurde von einem Vertrauensmann die Politik der Bundesregierung ... angegriffen und gesagt, daß sich die SPD nicht zu einer Friedenspartei gewandelt hat. Die SPD/Grünen-Regierung vertritt die Interessen des deutschen Imperialismus, es geht hier um Widersprüche zwischen imperialistischen Mächten. Er wies darauf hin, daß davon auszugehen ist, daß sich auch der BRD-Imperialismus an einer Militäraktion beteiligen wird, um seine Interessen zu wahren. [Bemerkenswert, dass es derartige Vertrauensleute (noch) gibt.] Däubler-Gmelin geriet in Rechtfertigungszwang [!], antwortete direkt darauf und versuchte, von der Politik der Bundesregierung abzulenken, indem sie sich mit dem Angriff auf Bush zu profilieren versuchte. Im Verlauf der Diskussion führte sie aus: Auch bei einem Angriff des Irak auf die Türkei würde es keinen Bündnisfall geben, das hätte sie schon 1991 geprüft. Den USA gehe es nicht um Öl. Das Ganze sei nur ein Ablenkungsmanöver, das sei eine beliebte Methode, um von inneren Problemen abzulenken. Das habe Frau Thatcher Anfang der achtziger Jahre auch schon mit dem Falkland-Krieg betrieben. Hier murmelte ein Betriebsrats-Kollege "auch ein Österreicher". Däubler-Gmelin fuhr dann fort: "Ja, auch Hitler hat diese Methode angewandt."

Schon seit 1997: Correspondence: An International Review of Culture and Society. Soweit ich das sehen kann allerdings frei von Artikeln über's Bahnfahren, also keine Konkurrenz.

scheint ernsthafte Probleme zu haben. Nicht nur, dass unsere Sachen nicht publiziert werden, eben wollte er mir auch etwas anderes als korrespondenz.log andrehen. Etwas, das einen Link hatte `click here to hear Jesus'. Leider hat der nicht funktioniert.

... freudig bekannt geben, dass wir wohl unter dem Suchbegriff Miss Titten'' zu erreichen sind? Auch Elektroschock'' und ``Wann krank melden'' f"uhrte zu uns, aber zum Gl"uck in getrennten Suchanfragen.

kann man derzeit wohl Wetten abschließen, wo das nächste Attentat verübt wird, so berichtet die heutige NZZ. Damit ein Attentat gewertet wird, muss es von einem Araber verübt werden (damit man nicht in Versuchung kommt, die Wahrscheinlichkeit des Wettgewinns selbst zu erhöhen).

Der afrikanische Voodoo-Zauber Bochums Star Delron Buckley packt aus

wollte ich ja jetzt eine Diskussion anregen darüber, wie wir korrespondenz.biz bekannter machen können, nachdem die Anlaufphase ja erfolgreich überstanden ist, da sehe ich, dass es heute gar keine neue Ausgabe gab! HC, was ist los? Muss ich mir Sorgen machen? Oder am Ende wieder etwas schreiben? Zur PR: Wie wär's mit einem old-school Ansatz: Plakate, A3 kopiert? Und kann man Suchmaschinen eigentlich gezielt anlocken?

hier mal wieder Leben reinzubringen: Wollen wir eine Zugangsstatistik für korrespondez.biz? Die Firma Nedstat bietet so etwas an. Man setzt einfach eine klitzekleine Graphik auf die Seite (respektive einen Link zu einer), und jeder, der die Seite besucht, wird gezaehlt. Abgesehen davon, dass diese Firma auch diese Daten bekommt, sehe ich nicht, wie das ein Privacy Problem sein könnte.. Wenn wir das also wollen (damit wir zum Beispiel unsere Beiträge besser auf unser nicht-existentes Publikum abstimmen können, he he), dann kann ich das einrichten.

würde ich gerne auf Davids "praktisch gedacht"-Beitrag antworten. Allerdings kostet das mir zu viel Zeit. Ich stelle fest, dass es einfach ist, schnell irgendwelche Bemerkungen in Weblogs abzulegen. Einigermaßen durchdachte machen aber Mühe. Und ich (wahrscheinlich nicht nur ich) habe natürlich gehofft, mir diese Mühe vom Medium abnehmen zu lassen. Das tut es nicht, weshalb ich mir entweder Mühe machen muss oder Scheiße tippe. Wie lange dauert es wohl, bis man anfängt undurchdacht wie con Sinnen irgendwelchen Quatsch in Weblogs abzulegen und dan auch weniga und weniga die regln der dt. Rächtschreibung zu beachten (gleich ironisch gebrochen durch lustige Lautschrift) und irgendwann sogar Emoticons zu verwenden? wann stört es einen nicht mal mehr, auch die falsch einzugeben ,c-) ? Chats, Gästebücher und andere Weblogs lassen nichts Gutes erwarten.

P.S.: Ich bitte um Entschuldigung für diesen flauen Witz.

Ich habe gestern schon wieder irgendeine irrige Viruswarnung bekommen, mit der Bitte, diese Warnung vor dem weltallerschlimmsten Virus jeder Zeiten, der Computerpest, an alle Leute, deren Email-Adresse ich habe, zwecks Rettung von deren Computern zu verschicken. Und öfter bekomme ich Kettenbriefe mit Reichtumsversprechen von Leuten, die ich für keineswegs minderbemittelt, sondern für klar und rationalem Denken gegenüber aufgeschlossen halte. Meine These nun: Es ist rational, Kettenbriefe, die immensen Reichtum versprechen oder vor größter Gefahr warnen, zu verschicken. Zwar ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Versprochene oder das, wovor gewarnt wird, jemals eintritt. Die Wahrscheinlichkeit ist aber nicht gleich 0. Der Vor- oder Nachteil, der sich daraus ergäbe, wenn das Ereignis einträte, ist extrem groß. Ich muss nun abwägen, was höher ist: Das Produkt vom Nutzen immensen Reichtums und Wahrscheinlichkeit des Reichtums durch Verschicken des Kettenbriefes oder das Produkt von Ärger durch Förderung des Kettenbriefunwesens + eigenem Verschickungsaufwand und Wahrscheinlichkeit dieses Ärgers. Je höher der versprochene Reichtum desto größer der potentielle Nutzen der Verschickung und desto eher muss ich verschicken. Im Spiegel -- oder irgendeinem anderen Blatt -- war letztens zu lesen, dass Gerüchte über Unglücke, Massaker etc, vor allem aber Gerüchte über bevorstehende Massaker, Unglücke etc eher geglaubt werden, wenn die Massaker, Unglücke etc besonders schlimm sind. "Heute soll die Kölner Innenstadt von islamischen Terroristen zerstört werden." wird eher geglaubt als "Heute soll in Köln willkürlich ein Mensch ermordet werden." Zumindest bleiben viele aufgrund der ersten Meldung eher zuhause als aufgrund der zweiten.

Nun zu Euch: Wenn Ihr mir jeder 10 Euro schickt, dann investiere ich die Häfte in ausgesuchte Kettenbriefe, was für Euch größten Reichtum und die Erfüllung all Eurer sexuellen Phantasien zur Folge hat. Das wär doch was, oder?

... könnten (und sollten) oben unter die Titelzeile ein mission statement setzen, welches erklärt, was das hier soll, und vor allen Dingen das Ganze hier mit korrespondenz.biz verbindet. So, was soll das hier nochmal?

Wieder ein Test, natürlich.

Gulaschkanone leer, Strassenparty vorbei, Umzug vollendet. Von hier nach hier. Guten Tag.